Havelfisch - Schleie

Bildquelle Rotfeder: dafv.de

Steckbrief: Schleie

  • Wissenschaftlicher Name: Tinca tinca
  • Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
  • Größe: Bis zu 70cm, meist 30–50cm
  • Gewicht: Bis zu 7kg, meist 1–3kg
  • Alter: Bis zu 20 Jahre
  • Verbreitung: Europa und Westasien; bevorzugt in stehenden oder langsam fließenden Gewässern
  • Natürliche Feinde: Raubfische wie Hechte, Welse, Vögel
  • Ernährungstyp: Omnivor
  • Nahrung: Würmer, Insektenlarven, kleine Krebstiere, Pflanzenmaterial
  • Sozialverhalten: Meist Einzelgänger oder in kleinen Gruppen
  • Vom Aussterben bedroht: Nicht bedroht
  • Mindestmaß in Brandenbrurg: 25cm
  • Schonzeiten in Brandenburg: nein

Die Schleie ist ein widerstandsfähiger und anpassungsfähiger Süßwasserfisch, der in Europa und Teilen Asiens weit verbreitet ist. Sie wird oft als "Schleimfisch" bezeichnet, da sie eine dicke Schleimschicht auf ihrer Haut hat, die sie vor Infektionen schützt. Schleien sind beliebte Zielfische für Angler und werden auch wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches geschätzt.

Lebensweise und Lebensraum

Schleien bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer mit weichem, schlammigem Grund und reichlich Unterwasserpflanzen. Sie sind oft in Seen, Teichen, Altarmen und ruhigen Flussabschnitten zu finden. Die Schleie ist anpassungsfähig und kann in sauerstoffarmen Gewässern überleben, in denen viele andere Fischarten nicht existieren können. Sie ist eher dämmerungs- und nachtaktiv und verbringt den Tag oft in dichter Vegetation oder versteckt sich am Gewässergrund.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung der Schleie findet in den wärmeren Monaten statt, meist zwischen Mai und Juli, wenn die Wassertemperaturen über 18 °C steigen. Die Weibchen legen ihre Eier in dichten Pflanzengürteln ab, wo sie an Wasserpflanzen haften. Ein Weibchen kann bis zu 300.000 Eier legen, die nach etwa einer Woche schlüpfen. Die Jungfische bleiben zunächst in der Nähe des Pflanzenbewuchses, wo sie Schutz und Nahrung finden. Schleien erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 3 bis 4 Jahren.

Nahrung

Schleien sind Allesfresser, wobei ihre Nahrung hauptsächlich aus Würmern, Insektenlarven, kleinen Krebstieren und Pflanzenmaterial besteht. Sie ernähren sich in Bodennähe, indem sie den schlammigen Grund nach Nahrung durchwühlen. Schleien nutzen ihre gut entwickelten Barteln, um Nahrung im Schlamm zu erspüren. Sie sind besonders aktiv in den frühen Morgenstunden und am Abend, wenn sie nach Futter suchen.

Bedeutung als Speisefisch

Die Schleie ist ein geschätzter Speisefisch, der für sein zartes und saftiges Fleisch bekannt ist. Aufgrund ihrer Fähigkeit, auch in schlammigen Gewässern zu leben, kann ihr Geschmack manchmal erdig sein, weshalb sie oft in klarem Wasser gehalten wird, bevor sie zubereitet wird. Schleien werden häufig gebraten, geräuchert oder in traditionellen Gerichten zubereitet. In einigen Regionen wird sie auch in der Aquakultur gezüchtet.

Angelmethoden für Rotfeder

Aktive Angelmethoden

Spinnfischen mit kleinen Ködern: Obwohl Schleien seltener aktiv beangelt werden, können sie mit kleinen Kunstködern wie Mini-Wobblern oder Spinnern gefangen werden, besonders in den wärmeren Monaten, wenn sie sich näher an der Oberfläche aufhalten.

Fliegenfischen: Das Fliegenfischen auf Schleie ist eher ungewöhnlich, aber möglich, besonders in flachen, gut bewachsenen Gewässern. Kleine Nymphen oder Insektenimitationen können verwendet werden, um die Schleie zu überlisten.

Passive Angelmethoden

Angeln mit der Posenrute: Das Angeln mit der Posenrute ist eine der gängigsten Methoden, um Schleien zu fangen. Als Köder werden häufig Würmer, Maden oder Mais verwendet. Die Pose sollte so eingestellt werden, dass der Köder knapp über dem Gewässergrund angeboten wird, wo sich die Schleie bevorzugt aufhält.

Angeln mit der Grundrute: Das Grundangeln ist eine effektive Methode, um größere Schleien zu fangen. Der Köder, meist Würmer oder Mais, wird am Gewässergrund platziert. Eine leichte Grundmontage mit einem feinen Haken ist ideal, da Schleien oft vorsichtig beißen. Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden ist diese Methode erfolgreich.