Havelfisch - Zander

Bildquelle Zander: dafv.de

Steckbrief: Zander

  • Wissenschaftlicher Name: Sander lucioperca
  • Familie: Barsche (Percidae)
  • Größe: Bis zu 120 cm, meist 50-70 cm
  • Gewicht: Bis zu 15 kg, meist 1-5 kg
  • Alter: Bis zu 20 Jahre
  • Verbreitung: Europa und Nordasien, insbesondere in größeren Flüssen, Seen und Stauseen
  • Natürliche Feinde: Große Raubfische wie Hecht und Wels, sowie größere Zander
  • Ernährungstyp: Raubfisch
  • Nahrung: Fische, kleine Krebse, Amphibien, gelegentlich Insektenlarven
  • Sozialverhalten: Einzelgänger; jüngere Zander leben oft in Gruppen
  • Vom Aussterben bedroht: Nicht bedroht; in einigen Gebieten jedoch überfischt
  • Mindestmaß in Brandenbrurg: 45cm
  • Schonzeiten in Brandenburg: 01.04. - 31.05.

Der Zander, auch bekannt als „Sander“ oder „Zanderbarsch“, ist ein großer Raubfisch, der in Europa und Teilen Asiens vorkommt. Er zeichnet sich durch seinen langgestreckten Körper, die spitz zulaufende Schnauze und die markanten, scharfen Zähne aus. Mit seinem schlanken Körper und der starken Muskulatur ist der Zander ein effektiver Jäger und bei Anglern sehr beliebt.

Lebensweise und Lebensraum

Der Zander bevorzugt klare, größere Gewässer wie Flüsse, Seen und Stauseen. Er ist vor allem in Gebieten mit ausreichender Struktur wie Unterwasserpflanzen, Steinen oder Uferstrukturen anzutreffen. Der Zander ist ein Einzelgänger und verbringt die meiste Zeit auf der Jagd nach Beute. Er hält sich häufig in tieferen, kühleren Wasserschichten auf und sucht vor allem in der Dämmerung und nachts nach Nahrung.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Zanders erfolgt in der Regel von April bis Juni, wenn die Wassertemperaturen steigen. Die Weibchen legen ihre Eier in flachen Uferbereichen, oft auf Pflanzen oder Steinen. Ein Zanderweibchen kann mehrere hunderttausend Eier ablegen. Die Brutpflege übernimmt das Männchen, das die Eier bewacht und nach dem Schlüpfen der Larven die Jungfische schützt. Die Larven ernähren sich zunächst von Plankton und wechseln später zur Beutefischjagd.

Nahrung

Zander sind Raubfische und ernähren sich hauptsächlich von anderen Fischen, insbesondere von kleinen bis mittelgroßen Arten wie Plötze, Rotauge und andere Weißfische. Zusätzlich nehmen sie kleine Krebse, Amphibien und gelegentlich Insektenlarven auf. Ihre Jagdstrategie umfasst einen blitzschnellen Angriff auf ihre Beute, oft aus einer Deckung heraus.

Bedeutung als Speisefisch

Der Zander ist als Speisefisch sehr geschätzt. Sein Fleisch ist fest, weiß und hat einen milden, feinen Geschmack. Er eignet sich hervorragend zum Braten, Grillen oder Dünsten. In vielen europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland und Polen, ist er ein begehrter Fisch in der Gastronomie. Zander wird oft als Delikatesse in Restaurants angeboten und ist bei Feinschmeckern sehr beliebt.

Angelmethoden für Zander

Aktive Angelmethoden

Spinnfischen mit Gummifischen: Das Spinnfischen mit Gummifischen ist eine der populärsten Methoden, um Zander zu fangen. Zander jagen bevorzugt in der Dämmerung und in der Nacht, sodass diese Methode besonders in den frühen Morgenstunden oder am Abend erfolgreich ist. Du führst den Gummifisch langsam und mit kurzen, ruckartigen Bewegungen über den Gewässergrund, um einen verletzten oder kranken Fisch zu imitieren. Dabei kann es hilfreich sein, den Köder immer wieder anzuheben und wieder sinken zu lassen, um die Aufmerksamkeit des Zanders zu erregen. Gummifische in natürlichen Farben, wie Braun, Grün oder Silber, sind meist am effektivsten, besonders in klaren Gewässern.

Angeln mit Wobblern: Wobbler sind künstliche Köder, die durch ihre Bauweise und Führung ein lebendiges Schwimmverhalten im Wasser erzeugen. Diese Köder werden ausgeworfen und entweder konstant oder in einem abwechslungsreichen Rhythmus eingeholt. Die unregelmäßige Bewegung des Wobblers kann den Jagdinstinkt des Zanders wecken. Wobbler mit tiefer Lauftiefe eignen sich besonders gut, um Zander in tieferen Wasserschichten zu erreichen, während flacher laufende Wobbler für die Jagd in Ufernähe und über Unterwasserstrukturen verwendet werden können.

Vertikalangeln: Beim Vertikalangeln wird der Köder direkt unter dem Boot oder Steg geführt. Diese Methode ist besonders effektiv in Gewässern mit starkem Fischbestand und Strukturen, in denen sich Zander aufhalten. Du lässt den Köder bis zum Gewässergrund absinken und hebst ihn dann langsam wieder an, um die Zander zum Anbiss zu verleiten. Hierbei kommen sowohl Gummifische als auch Bleiköpfe mit Naturködern zum Einsatz. Durch die direkte Führung des Köders kann der Angler den Biss sofort spüren und schnell reagieren.

Passive Angelmethoden

Grundangeln mit totem Köderfisch: Beim Grundangeln auf Zander wird ein toter Köderfisch, wie Rotauge oder Laube, am Grund des Gewässers angeboten. Der Köderfisch wird entweder direkt auf dem Grund abgelegt oder knapp darüber schwebend präsentiert, was besonders nachts effektiv ist, wenn Zander aktiv auf Nahrungssuche sind. Du kannst dabei ein Grundblei verwenden, um den Köder in Position zu halten, und die Rute auf einem Rutenhalter fixieren. Eine feine, sensible Rutenspitze oder eine elektronische Bissanzeige hilft dir, selbst leichte Bisse sofort zu erkennen.

Posenangeln mit lebendem Köderfisch: Beim Posenangeln wird ein lebender Köderfisch an einer Pose präsentiert, die so eingestellt ist, dass der Köderfisch knapp über dem Grund oder in der Nähe von Strukturen wie Uferböschungen oder Wasserpflanzen schwimmt. Diese Methode ist besonders in Bereichen effektiv, wo Zander auf Beutefische lauern. Die Pose erlaubt dir, die Tiefe und Position des Köders präzise zu steuern und den Köderfisch attraktiv anzubieten. Da Zander oft vorsichtig beißen, ist es wichtig, die Pose genau zu beobachten und den Anhieb im richtigen Moment zu setzen.

Freilaufmethode: Die Freilaufmethode ist eine Variante des Grundangelns, bei der die Schnur frei durch den Schnurclip oder das Rollenlager laufen kann, wenn der Zander den Köder nimmt. Dadurch spürt der Fisch keinen Widerstand, was die Chance auf einen sicheren Biss erhöht. Diese Methode eignet sich gut für den Einsatz in tiefen Gewässern oder an Stellen, wo die Zander auf den Grund lauern. Hier wird oft ein toter Köderfisch oder ein Bündel aus Würmern verwendet, um den Zander zu verführen.