Havelfisch - Karpfen

Bildquelle von oben Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen & Graskarpfen: dafv.de

Steckbrief: Karpfen

  • Wissenschaftlicher Name: Cyprinus carpio
  • Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
  • Größe: Bis zu 1,20 m, meist 40-80 cm
  • Gewicht: Bis zu 30 kg, meist 1-10 kg
  • Alter: Bis zu 30 Jahre
  • Verbreitung: Europa, Asien; eingeführt in viele andere Regionen, einschließlich Nordamerika und Australien
  • Natürliche Feinde: Raubfische wie Hechte, Zander, Welse, auch größere Vögel
  • Ernährungstyp: Omnivor
  • Nahrung: Wasserpflanzen, Algen, Insektenlarven, kleine Krebstiere, Detritus
  • Sozialverhalten: Einzelgänger oder in kleinen Gruppen
  • Vom Aussterben bedroht: Nicht bedroht
  • Mindestmaß in Brandenbrurg: 35cm
  • Schonzeiten in Brandenburg: nein

Der Karpfen ist einer der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Süßwasserfische. Er ist bekannt für seine Robustheit und seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume. Karpfen sind in vielen Teilen der Welt beliebt, sowohl in der Fischerei als auch in der Aquakultur. Sie sind für ihr starkes Wachstum und ihre Fähigkeit bekannt, in unterschiedlichen Wasserbedingungen zu gedeihen.

Karpfenarten und ihre Merkmale

Spiegelkarpfen (Cyprinus carpio var. specularis):

  • Merkmale: Der Spiegelkarpfen zeichnet sich durch seine unregelmäßige Verteilung von Schuppen aus. Er hat größere, häufig unregelmäßig verteilte Schuppen, die meist entlang der Rückenlinie und der Seiten in sporadischen Mustern auftreten. Die restliche Körperfläche ist meist schuppenlos oder nur wenig beschuppt.
  • Aussehen: Die Färbung ist ähnlich wie beim normalen Karpfen, meist silbrig-grünlich oder bräunlich. Spiegelkarpfen haben oft eine eher glatte Hautoberfläche an den Stellen ohne Schuppen.

Schuppenkarpfen (Cyprinus carpio var. communis):

  • Merkmale: Der Schuppenkarpfen ist vollständig oder nahezu vollständig mit Schuppen bedeckt. Die Schuppen sind gleichmäßig verteilt und bedecken den gesamten Körper des Fisches. Diese Art hat ein eher regelmäßiges Schuppenmuster.
  • Aussehen: Die Schuppen sind oft größer und stärker ausgeprägt als bei anderen Karpfenarten. Die Hautfarbe kann je nach Umgebung und Wasserqualität variieren, ist aber in der Regel silbrig-grünlich bis braun.

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella):

  • Merkmale: Der Graskarpfen unterscheidet sich von den anderen Karpfenarten durch seine spezielle Körperform und die fehlenden Schuppen. Er hat eine längliche, schlanke Körperform und eine besonders lange Rückenflosse. Die Schuppen sind deutlich weniger ausgeprägt oder fehlen ganz.
  • Aussehen: Die Färbung des Graskarpfens ist meist grünlich bis grau mit einem silbrigen Glanz. Der Graskarpfen ist insgesamt länger und schlanker als der traditionelle Karpfen.

Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix):

  • Merkmale: Der Silberkarpfen ist für seine silbrig glänzende Haut und seine lange, schlanke Körperform bekannt. Er hat keine typischen Karpfenschuppen, sondern eine fast glatte Hautoberfläche. Die Körperform ist stromlinienförmig und der Fisch hat eine besonders lange Bauchflosse.
  • Aussehen: Die Farbe ist einheitlich silbrig bis grauweiß. Silberkarpfen sind in der Regel sehr große Fische und haben im Vergleich zu anderen Karpfenarten einen weniger massiven Körperbau.

Lebensweise und Lebensraum

Karpfen bevorzugen langsam fließende oder stehende Gewässer wie Seen, Teiche und Flüsse mit sandigem, schlammigem oder kiesigem Boden. Sie sind besonders anpassungsfähig und können in verschiedenen Umweltbedingungen gedeihen, von klaren bis trüben Gewässern. Im Sommer neigen Karpfen dazu, in flachere, wärmeres Wasser zu ziehen, während sie im Winter tiefere und wärmere Bereiche aufsuchen. Sie suchen oft Gewässer mit reichlich Vegetation auf, wo sie Schutz finden und Nahrung aufnehmen können.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung der Karpfen erfolgt im Frühling bis frühen Sommer, wenn die Wassertemperaturen steigen. Die Weibchen legen ihre Eier an Pflanzen oder andere geeignete Unterlagen in flachen Gewässern ab. Die Eier haften an Vegetation und entwickeln sich innerhalb von ein bis zwei Wochen zu Larven. Die Jungfische sind sehr klein und wachsen schnell heran. Karpfen zeigen ein ausgeprägtes Balzverhalten während der Fortpflanzung, und die Fortpflanzung erfolgt oft in großen Gruppen.

Nahrung

Karpfen sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsquellen. Ihre Hauptnahrung besteht aus Wasserpflanzen, Algen und Detritus. Sie nutzen ihre Mundrüssel, um Nahrung vom Boden oder aus Pflanzen zu schöpfen. Neben pflanzlicher Nahrung ergänzen sie ihre Ernährung durch Insektenlarven, kleine Krebstiere und andere organische Materialien, die sie im Boden oder in der Umgebung finden.

Bedeutung als Speisefisch

Der Karpfen ist ein sehr geschätzter Speisefisch, besonders in vielen europäischen und asiatischen Küchen. Sein festes, schmackhaftes Fleisch kann auf verschiedene Arten zubereitet werden, einschließlich Braten, Grillen, Kochen und Räuchern. Der Karpfen ist auch ein wichtiger Fisch in der Aquakultur und wird weltweit gezielt gezüchtet. Aufgrund seiner Größe und seines geschmackvollen Fleisches ist er sowohl bei Hobbyanglern als auch in der kommerziellen Fischerei von großer Bedeutung.

Angelmethoden für Karpfen

Aktive Angelmethoden

Spinnfischen mit Köderfischen oder Kunstködern: Das Spinnfischen auf Karpfen kann erfolgreich mit Köderfischen oder großen Kunstködern durchgeführt werden. Große Jigs, Spinner oder Wobbler, die den natürlichen Bewegungen von Beutefischen nachempfunden sind, können Karpfen anlocken. Diese Köder sollten langsam und konstant geführt werden, um die Aufmerksamkeit der Karpfen zu erregen.

Fliegenfischen mit Streamern: Fliegenfischen auf Karpfen kann mit großen Streamern oder Nymphen, die Insekten oder kleine Beutefische imitieren, durchgeführt werden. Diese Technik ist besonders in ruhigen Gewässern oder in der Nähe von Wasserpflanzen effektiv. Die Fliegen sollten sanft und in der Nähe des Karpfens präsentiert werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Passive Angelmethoden

Angeln mit Boilies, Mais oder Pellets: Das Angeln auf Karpfen mit Boilies, Mais oder Pellets ist sehr effektiv. Boilies sind kugelförmige Köder, die speziell für Karpfenfischerei entwickelt wurden und in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich sind. Der Köder wird auf einem Haken angeboten und oft in Kombination mit einer Futterkorbe verwendet, um die Karpfen in die Nähe des Köders zu locken.

Angeln mit der Posenrute: Das Angeln mit der Posenrute eignet sich gut für das Karpfenangeln, besonders wenn die Köder in der Nähe von Wasserpflanzen oder am Grund angeboten werden. Die Pose wird auf die gewünschte Tiefe eingestellt, und der Köder, wie Boilies oder Mais, wird in der Nähe der Futterstelle präsentiert. Diese Methode ermöglicht eine präzise Kontrolle über den Köder und hilft, die Bisse der Karpfen effektiv zu erkennen.