Havelfisch - Barsch 

Bildquelle Barsch: dafv.de

Steckbrief: Flussbarsch

  • Wissenschaftlicher Name: Perca fluviatilis
  • Familie: Barsche (Percidae)
  • Größe: Bis zu 50 cm, meist 20-30 cm
  • Gewicht: Bis zu 2 kg, durchschnittlich 200-300 g
  • Alter: Bis zu 22 Jahre
  • Verbreitung: Europa, Südafrika, Australien
  • natürliche Feinde: Raubfische
  • Ernährungstyp: überwiegend Fischfresser (piscivor)
  • Nahrung: Fische, Insekten, Krebse, Plankton
  • Sozialverhalten: schwarmbildend
  • Vom Aussterben bedroht: Nein
  • Mindestmaß in Brandenbrurg: nein
  • Schonzeiten in Brandenburg: nein

Der Flussbarsch hat einen kräftigen, hochrückigen Körper, der seitlich etwas abgeflacht ist. Die Grundfarbe variiert von grünlich bis gelblich, wobei auffällige schwarze Querstreifen entlang der Körperseiten verlaufen. Die Flossen sind oft rötlich gefärbt, besonders die Bauch- und Afterflossen. Auffällig ist die zweigeteilte Rückenflosse: Der vordere Teil besteht aus stacheligen Flossenstrahlen, während der hintere weichstrahlig ist. Die Augen des Flussbarschs sind relativ groß, was ihm ein scharfes Sehvermögen verleiht.

Lebensweise und Lebensraum

Der Flussbarsch bevorzugt klare, langsam fließende oder stehende Gewässer mit einem reichen Angebot an Versteckmöglichkeiten wie Wasserpflanzen, Wurzeln oder Steinen. Er kommt in Flüssen, Seen, Teichen und sogar in Brackwasserzonen vor. Der Barsch ist ein anpassungsfähiger Fisch, der sowohl in nährstoffreichen als auch in nährstoffarmen Gewässern überleben kann. Flussbarsche sind gesellige Fische, die in Schwärmen leben, insbesondere die Jungfische. Ältere und größere Exemplare werden jedoch zunehmend territorial und leben eher einzelgängerisch.

Fortpflanzung

Die Laichzeit des Flussbarschs erstreckt sich von April bis Juni, je nach Wassertemperatur. Die Weibchen legen ihre Eier in langen, gallertartigen Bändern ab, die an Wasserpflanzen, Ästen oder Steinen haften. Ein Weibchen kann mehrere tausend Eier legen, die dann vom Männchen befruchtet werden. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche und sind anfangs auf planktonische Nahrung angewiesen. Nach einigen Wochen beginnen die Jungfische, sich wie adulte Barsche zu verhalten und in Schwärmen zu leben.

Nahrung

Flussbarsche sind Raubfische und ernähren sich von einer Vielzahl von Beutetieren, je nach Größe und Lebensraum. Junge Barsche fressen hauptsächlich Zooplankton und kleine Wirbellose, während erwachsene Barsche auch kleine Fische, Insektenlarven, Krebse und Würmer fressen. Der Flussbarsch ist opportunistisch und passt sich dem vorhandenen Nahrungsangebot an.

Bedeutung als Speisefisch

Der Flussbarsch ist ein beliebter Speisefisch und gilt als Delikatesse. Sein Fleisch ist fest, weiß und fettarm, mit einem milden, leicht süßlichen Geschmack. Besonders in Mitteleuropa und Skandinavien wird er geschätzt und oft in Fischrestaurants angeboten. Barsche eignen sich gut zum Braten, Dünsten oder Grillen, und die kleineren Exemplare werden häufig auch als "Küchenfertig" mit Kopf und Flossen zubereitet.

Angelmethoden für Barsch

Aktive Angelmethoden

Spinnfischen mit Gummifischen: Das Spinnfischen mit Gummifischen ist eine beliebte und effektive Methode, um gezielt größere Barsche zu fangen. Gummifische werden in verschiedenen Größen und Farben angeboten, wobei naturgetreue Farben oft am erfolgreichsten sind. Der Köder wird ausgeworfen und langsam über den Gewässergrund geführt, wobei die Führung variieren kann – mal schneller, mal langsamer, mit gelegentlichen Stopps und Zupfern. Diese unregelmäßigen Bewegungen erwecken den Anschein eines verletzten oder flüchtenden Fisches, was den Jagdinstinkt der Barsche weckt. Je nach Gewässertiefe und Strömung werden Jigköpfe verwendet, um das Gewicht anzupassen und den Gummifisch in die gewünschte Tiefe zu bringen.

Angeln mit Blinkern und Wobblern: Blinker und Wobbler sind ebenfalls sehr erfolgreich beim Angeln auf Flussbarsche. Blinker, die kleine, metallische Köder sind, imitieren einen verletzten Fisch durch ihre blitzende und taumelnde Bewegung im Wasser. Sie werden meist gleichmäßig eingekurbelt, können aber durch kurze Rucke noch attraktiver gemacht werden. Wobbler sind schwimmende oder tauchende Kunstköder, die durch ihre Bauweise und Führung ein lebendiges Schwimmverhalten erzeugen. Sie werden sowohl in Ufernähe als auch an Strukturen wie Stegen, Baumstämmen oder Unterwasserpflanzen eingesetzt, wo Barsche häufig auf Beute lauern.

Passive Angelmethoden

Angeln mit der Posenrute und Wurm: Das Angeln mit einer Posenrute und einem Wurm ist eine klassische und einfache Methode, die besonders effektiv in ruhigen Gewässern oder entlang von Uferbereichen ist. Der Wurm wird unter einer Pose angeboten, die auf eine Tiefe eingestellt ist, bei der der Köder knapp über dem Grund oder zwischen Wasserpflanzen schwebt. Barsche, die sich in der Nähe von Strukturen oder im Schatten verstecken, werden durch den sich natürlich bewegenden Wurm angelockt. Die Pose zeigt deutlich an, wenn ein Barsch anbeißt, was diese Methode besonders für Anfänger oder entspannte Angelausflüge geeignet macht.

Grundangeln mit Naturködern: Beim Grundangeln wird der Köder direkt am Gewässerboden präsentiert. Hierbei wird ein Wurm, ein toter Köderfisch oder eine Made an einem Haken befestigt und mithilfe eines Gewichts (Blei) am Grund gehalten. Diese Methode ist besonders effektiv in tieferen Gewässern oder wenn die Barsche sich nicht in der oberen Wasserschicht aufhalten. Die Angelrute wird auf einem Rutenhalter platziert, und der Angler beobachtet die Rutenspitze oder nutzt eine elektronische Bissanzeige, um Bisse zu erkennen. Diese Methode eignet sich gut für Situationen, in denen die Barsche weniger aktiv sind und sich in tieferen, kühleren Wasserschichten aufhalten.